Rallye Dresden-Dakar-Banjul, Egon Grainer, Auto, NETZSCH, Pumpen, Systeme

23.05.2023

Rallye Dresden-Dakar-Banjul für den guten Zweck

Im umgebauten Van von Deutschland nach Afrika – für den guten Zweck! Egon Grainer, Teamleiter im Geschäftsfeld Chemie & Papier bei NETZSCH Pumpen & Systeme, und sein Rallye-Partner Christian nahmen erfolgreich an der 33. Rallye Dresden-Dakar-Banjul teil. Unterstützt wurden die „Häschtechs“, wie ihr Team hieß, dabei unter anderem durch NETZSCH.

Wie die „Häschtechs“ die Rallye erlebt haben, warum sie kurzfristig fast absagen mussten und wie Egon und sein Mitfahrer den Wettlauf gegen die Zeit in letzter Sekunde doch noch gewonnen haben, lest Ihr hier.

Für den guten Zweck: Die Rallye Dresden-Dakar-Banjul

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Die Rallye Dresden-Dakar-Banjul ist kein gewöhnliches Rennen, bei dem es in erste Linie um die beste Platzierung am Ende geht. Denn bei dem vom Breitengrad e.V. organisierten Wettbewerb steht die Verbesserung der Lebenssituation der Menschen in Gambia im Vordergrund. Die Teams reisen dabei in ihren eigenen umgebauten Autos von Deutschland über Frankreich, Spanien, Marokko, Mauretanien und den Senegal bis nach Gambia. Im Anschluss werden die Fahrzeuge für den guten Zweck versteigert. Mit dem erlösten Geld werden dann schulische, medizinische und gesellschaftliche Projekte in Gambia gefördert. Ziel des Engagements ist die Befähigung zur Selbsthilfe. Dabei werden verschiedene Ausbildungen wie beispielsweise zum Schreiner, Mechaniker, Mechatroniker, Bäcker oder auch schulische Angebote bereitgestellt, um einen nachhaltigen Beitrag für die Menschen vor Ort zu leisten. Einen nachhaltigen Ansatz verfolgt auch NETZSCH. Der globale Spezialist für die Förderung komplexer Medien hat sich auf die Fahne geschrieben, mit seinen innovativen Lösungen zu einer besseren Welt beizutragen. Auch deshalb war schnell klar, dass der Weltmarktführer im Bereich der Exzenterschneckenpumpen seinen Mitarbeiter bei dessen Vorhaben unterstützen wird.

Anfängliche Startprobleme bei den „Häschtechs“

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Das Rallye-Auto ist in der Werkstatt und Egon Grainer wirft einen Blick in den Motorraum.

Bereits seit drei Jahren planten Egon und Christian intensiv ihre Teilnahme an der Rallye. Nachdem das Rennen zunächst coronabedingt abgesagt werden musste, war es 2023 endlich soweit. Die beiden waren sich sicher, dass sie dieses Mal nichts und niemand aufhalten könne. Und doch mussten sie bereits vor Start den ersten herben Rückschlag hinnehmen. Als sie mit dem Auto nach mehr als einjähriger Standzeit losfahren wollten, bemerkten sie, dass die Servolenkung kaputt ist, das Fahrzeug komische Geräusche von sich gibt und keine Leistung mehr hat. In der Werkstatt kam schnell Ernüchterung auf. Die Einspritzdüsen und die Servopumpe waren beschädigt. Zu allem Übel ließen sich nur zwei der drei verbauten Düsen lösen. Jetzt hieß es bangen, ob sie es rechtzeitig schaffen würden. Nach mehr als einer Woche schweißtreibender Arbeit konnte glücklicherweise auch die dritte Einspritzdüse ausgebaut und ersetzt werden – einem Start stand nun nichts mehr im Wege. Mit drei Tagen Verspätung ging es für die „Häschtechs“ ins Rennen. Die Verspätung galt es schnellst möglich aufzuholen, um die Fähre in Spanien nicht zu verpassen. „Wir sind 2.700 Kilometer am Stück bis hinter Malaga in 27 Stunden gefahren, dass wir die Fähre erwischen. Abwechselnd hat einer geschlafen und der andere ist gefahren“, berichtet Egon.

Ankunft in Spanien: Erreichen Egon und Christian die Fähre?

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Auf dem Dach des Rally-Autos konnten Egon Grainer und sein Partner während der Überfahrt nach Marokko die Sonne genießen.

Als hätten die Startschwierigkeiten nicht schon gereicht, tat sich angekommen in Spanien das nächste Problem auf: Der Ganghebel fiel leer durch. Aber die „Häschtechs“ waren vorbereitet. Noch auf der Autobahn konnten sie das Problem mit Hilfe von Panzertape lösen – doch wird das die restlichen 4.500 Kilometer halten? Das konnte zu diesem Zeitpunkt niemand wissen. Immerhin: Die Fähre haben die beiden gerade noch rechtzeitig erreicht. Bei traumhaftem Wetter schipperten sie zusammen mit den anderen Teams über die Straße von Gibraltar und genossen die Sonne auf ihrem Van. Angekommen in Marokko erkundeten sie unterschiedliche Städte wie Rabat und Marrakesh. „Die Landschaft und die Städte in Marokko waren echt beeindruckend“, strahlt Egon.

Über Marokko nach Mauretanien und für fünf Tage in die Wüste

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Fünf Tage fernab der Zivilisation: Soweit das Auge reicht nur Wüste.

An Tag neun der Rallye erreichten Egon und Christian die mauretanische Grenze und ein erster Kulturschock tat sich auf. „Die Grenze war ein kleiner Raum mit 20 Quadratmetern, zwei Couchen, zwei alten Rechnern und mehr als 20 Menschen, aber zum Glück ist der Übertritt nach Mauretanien bei uns relativ reibungslos gelaufen“, erzählt Egon. Direkt nach der Grenze ist der Konvoi für die nächsten fünf Tage in die Sahara abgebogen, wo Kamele den Weg kreuzten. Ausgestattet mit reichlich Trinkwasser, Obst und sonstigen wichtigen Dingen ging es für mehrere Tage fernab von jeglicher Zivilisation. Gelebt und geschlafen wurde bei einstelligen Temperaturen in der Nacht und bis zu 30 Grad Celsius am Tag im Van, beeindruckt zeigte sich Egon dabei vom Sternenhimmel in der Wüste. Negativ in Erinnerung blieb ihm hingegen, dass die Wüste so vermüllt sei und überall Plastik herumliege, dass von den Stränden angespült und durch den Wind ins Landesinnere getragen wird. Im Anschluss an die Wüste fuhr der Konvoi bei Ebbe am Strand des Atlantik entlang und genoss die Aussicht. Hier galt es darauf zu achten, nicht zu weit zum Wasser oder in die Dünen zu kommen, was den meisten auch gut gelungen ist. Und, oh Wunder, die notdürftig reparierte Schaltung hielt der Belastungsprobe stand.

Hält die Schaltung auch auf den letzten Etappen im Senegal und in Gambia?

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Nach der Wüste fuhren Egon Grainer und Christian für einige Zeit direkt am Strand und genossen die schöne Aussicht.

Nach fünf Tagen Wüstenspaß in der Sahara, einer weiteren Outdoor-Nacht und einer Aufräumaktion, bei der ein Strandabschnitt vom Müll befreit wurde, erreichte der Konvoi Nouakchott. Zurück in der Zivilisation wurden die Autos sowie Fahrer vom Saharasand befreit und die Stadt besichtigt. Tags darauf ging es dann durch den Nationalpark weiter Richtung Saint Louis in den Senegal. Der Weg führte auf engen löchrigen Straßen durch wuselnde Menschenmengen, vorbei an laut kichernden Kindern, die vor Hauseingängen zusammen saßen, kleinen Lädchen, Imbissbüdchen, altersschwachen Fahrzeugen, Pferdekutschen, Eselskarren, Ziegen, Schafen und schließlich zum nicht ganz so gut riechenden Fischhafen. „Egal ob in Mauretanien, Senegal oder Gambia, überall jubeln dir die Kinder zu und hoffen, dass man etwas für sie dabei hat“, schildert Egon. „Ein einziger Fußball kann hier bereits hunderten von Kindern eine riesige Freude bereiten.“ Nach einem Ruhetag in Saint Louis ging es dann über staubige Pisten in der Sahelzone weiter Richtung Zielort Banjul in Gambia. 20 Tage nach Beginn der Rallye haben die „Häschtechs“ dann endlich ihr Ziel erreicht – und das ganz ohne weitere Probleme oder Pannen. „Hier gilt der Dank allen, die uns vor und während der Rallye auf unterschiedlichste Art und Weise unterstützt haben – ohne euch wäre das niemals möglich gewesen“, so Egon.

Versteigerung und Projektbesichtigungen in Gambia

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Geschafft aber glücklich: Egon Grainer und sein Partner Christian nach der Ankunft in Banjul.

Nach der Ankunft in Banjul wurden die Rallye-Autos versteigert und einige Projekte der Organisation wie eine Schule, die Bäckerei und das Restaurant Blue Kitchen besichtigt. Insgesamt wurden mit der Versteigerung sage und schreibe 5.094.000 Dalasi (78.370 €) eingenommen, die zukünftig in nachhaltige Projekte in Gambia fließen und den Menschen vor Ort so ein besseres Leben ermöglichen sollen. „Am beeindruckendsten fand ich, wie glücklich die Menschen sind, obwohl sie in so ärmlichen Verhältnissen leben. Ich kann mir gut vorstellen, die Rallye noch einmal zu fahren. Während bei dieser Reise der Spaß im Vordergrund stand, würde ich bei einer weiteren Rallye noch viel mehr Hilfsgüter mitnehmen, die ich den Menschen geben kann, um so einen kleinen Beitrag für eine bessere Welt zu leisten“, zog Egon Grainer abschließend sein Fazit.

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